Louis Cartier Kollektion

Louis Cartier Kollektion
 (Titelbild: LC Tank am Grain de Ris Band)
Benannt nach Louis Cartier, einem der visionären Brüder, die das Unternehmen zu internationalem Ruhm führten, ist diese Kollektion ein Symbol für zeitlose Schönheit und klassische Design. 
 
Eingeführt in den 70ern wurde die Louis Cartier Kollektion bis zum Jahr 1998 weitergeführt und wurde dann von der CPCP abgelöst, die bis ins Jahr 2008 geführt wurde. 
 
Zu einer Zeit, in der Cartier viele Must de Cartier Modelle verkauft hat, war die Louis Cartier Kollektion der genau Gegenentwurf zu der Must Kollektion. Die Must Kollektion war quasi der günstige Einstieg in die Welt von Cartier. Mit vergoldeten Gehäusen und Schließen erzielt sie zwar einen ähnlichen Look wie die Louis Cartier Kollektion, allerdings haben die Uhren viel weniger Substanz, als ein vergleichbares Modell aus der Louis Cartier Kollektion. 
Die Louis Cartier Kollektion war die „Top of the Foodchain“ Kollektion von Cartier aus der Zeit. Gehäuse aus Vollgold, sowie Schließen aus dem gleichen Material. Obwohl es einige Louis Cartier Uhren mit Dornschließe gibt, ist die Faltschließe in der Louis Cartier Kollektion deutlich bekannter und auch deutlich gefragter. Bei Uhren, die mit Dornschließe daher kommen gibt es zwei Optionen. Trotz Vollgold-Gehäuse gibt es Uhren die mit einer vergoldeten Schließe daher kommen, sowie Vollgold Dornschließen. Bei den vergoldeten Schließen, ist es bis jetzt noch nicht ausreichend dokumentiert, ob diese Uhren wirklich original so von Cartier gekommen sind oder ob der Kunde beim Konzessionär sich entschieden hat, die Vollgoldschließe gegen eine vergoldete Schließe austauschen zu lassen, um vielleicht etwas Geld zu sparen. 
 
(Pre-88 Faltschließe)
Die ikonische Faltschließe hingegen gab es in der Louis Cartier Kollektion hingegen nur aus massivem Gold. Hier gibt es allerdings auch 2 Optionen. Auf der einen Seite gibt es die Pre-88 Faltschließe und auf der anderen Seite gibt es die Post-88 Faltschließe. Die Pre-88 zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor dem Jahr 1988 hergestellt wurde und über keine Schnellverstellung in der Schließe verfügt. Bei der Post-88 Schließe gibt es diese Schnellverstellung. Pre-88 Faltschließen gibt es in 16mm, 14mm sowie 12mm bei Damenmodellen. Außerdem werde diese Schließen quasi jeden Tag seltener, da sie einen relativ hohen Goldwert haben, aber sehr unpraktisch sind. Durch die nicht vorhandene Schnellverstellung, muss immer ein Band mit der richtigen Länge angefertigt werden, was natürlich mehr kostet, als ein einfaches Band von der Stange. Daher ist es leider jahrelang gängige Praxis gewesen, dass die Faltschließen eingeschmolzen worden sind und auf ein normales Band mit Dornschließe gewechselt worden ist. Daher kann es aktuell gut sein, dass man je nach Größe und Dringlichkeit bis 2000€ für eine Faltschließe einplanen muss.
 
Bei den Zifferblättern, gibt es ebenfalls 2 Optionen, die sich finden lassen. Es gibt „Paris-Dials“ und „Swiss-Dials“, die original ab Werk verbaut worden sind. Auf sicheren Seite ist man immer, wenn man ein „Paris-Dial“ hat, das ist nämlich nachweislich das originale Zifferblatt der Uhr. Bei einem „Swiss-Dial“ gibt es 2 Möglichkeiten. Es könnte ein spätes originales Zifferblatt sein oder ein Service-Zifferblatt. Um hier mehr zu erfahren, sollte man sich das Erstkaufdatum, sowie Vorgeschichte der Uhr  untersuchen. Es ist so, dass Cartier zum Ende der Louis Cartier Kollektion schon „Swiss-only“ Zifferblätter verbaut hat und diese dann dem Originalzustand der Uhr entsprechen und kein Tauschblatt sind. Einige Uhren haben auch ein "Swiss Made" Zifferblatt, welches dann auf jedenfall ein Tauschblatt ist. 
Außerdem gibt es Quellen, die sagen, dass "Swiss-Dials" nur durch Cartier New York verkauft worden sind und "Paris-Dials" durch Cartier London und Paris vertrieben wurden. Hier ist die Dokumentation aber sehr schwierig, da wenige Uhren aus der Zeit noch mit Papieren kommen. Wir halten diesen möglichen Zusammenhang für eher unwahrscheinlich und sehen die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass die verschiedenen Zifferblätter was mit dem Zeitpunkt der Produktion zu tun haben.
(Cartier Ceinture Louis Cartier mit Paris Dial)
 
Generell kann man sagen, dass die Louis Cartier Kollektion durch sehr zeitlose Designs, Größen und Variationen auszeichnet. Beispielsweise findet man in der Louis Cartier Kollektion keine bunten Zifferblätter. Das einzige, wie man Ausgefallenheit in der LC-Kollektion erleben kann ist durch, spannende Formen oder Sertissage. Sertissage ist bei Cartier Diamantbesatz ab Werk. Ein Beispiel für eine tolle Sertissage Uhr wäre unsere Tank Aemericaine, die zwar nicht aus der LC-Kollektion kommt, aber ein schönes Beispiel für Sertissage ist. 
Leider ist dieses Exemplar bereits verkauft.
 
Die wohl bekannteste Uhr aus der Louis Cartier Kollektion ist die Tank, auch als LC Tank bekannt. Allerdings hat die Louis Cartier Kollektion noch viele weitere sehr spannende Modelle zu bieten. Die LC-Kollektion startete 1973 mit 12 Modellen.
  • Baignoire (ref. 78094)
  • Ceinture (ref. 78099)
  • Coussin (ref. 78102)
  • Cristallor (ref. 78096)
  • Ellipse (ref. 78091)
  • Faberge (ref. 78101)
  • Gondolo (ref. 97050)
  • Santos-Dumont (ref. 78097)
  • Square (ref. 97051)
  • Tank Louis (ref. 78086)
  • Tank Normale (ref. 78092)
  • Vendome (ref. 78090)
(Cartier Baignoire: nicht LC-Kollektion, nur Referenzbild)
(Cartier Santos Dumont Louis Cartier mit Kaliber 21)
(Cartier Vendome Louis Cartier) 
Einige dieser Modell gab es in verschiedenen Größen, gängige Abkürzung für die großen Modelle sind LM oder GM, für die kleineren Modelle wird SM oder PM verwendet. (Large-Modell/Grande-Modell und Small-Modell/Petite-Modell) 
 
(Cartier LC Tank PM) 
Im Laufe der Zeit wurden weitere Modelle, wie die Tortue, Riviera, Trianon und andere Modelle eingeführt. Alle Uhren, die in der LC-Kollektion eingeführt wurden, sind dem originalen Schema der LC-Kollektion allerdings treu geblieben. Interessant zu erwähnen ist auch, dass die Santos Carree, die in einem vorherigen Museeumsbeitrag bereits erwähnt wurde, mit dem Or Massive Modell in der Louis Cartier Kollektion eingezogen ist.  
(Cartier Riviera Louis Cartier)
Hodinkee schreibt im Bericht zu Cartier aus den 1970ern, dass weitere Tank Modelle in die LC-Kollektion eingeführt wurden. Daher gehen wir davon aus, dass folgende Tank Francaise ebenfalls in die LC-Kollektion aufgenommen wurde, da diese 1996 vorgestellt wurde und somit noch ins Zeitfenster der LC-Kollektion fällt und alle Merkmale erfüllt, die eine Uhr aus der LC-Kollektion zu erfüllen hat. Wir sind uns nicht sicher, ob die Tank Francaise jemals offizieller Bestandteil der LC-Kollektion war oder ob es sich hier nur um ein Modell handelt, welches sehr nah an der LC-Kollektion platziert war.
 
Abschließend kann ich nur sagen, dass die LC-Kollektion die Highlights an "Collectible Cartiers" aus dieser Zeit beinhaltet. Außerdem finde ich sehr erwähnenswert, dass man bereits relativ preiswert in die Welt der LC-Kollektion einsteigen kann und tolle Cartiers weit unter Listenpreis von einer modernen Santos erleben kann und das ganz ohne auf Verzicht von Qualität oder hochwertigen Materialien.